Birkenporling (Fomitopsis betulina) – Kurzportrait
Wind, Regen, Sonne – die Tage werden kürzer. Die Bäume haben bereits einen Großteil ihrer Blätter verloren, der Herbst ist in vollem Gange und die Pilze haben Hochsaison. In diesem Pilzportrait stellen wir Ihnen einen weiteren Vitalpilz am Hahneberg vor: Den Birkenporling.
Der Birkenporling ist nicht, wie viele andere Pilze, auf oder im Boden, sondern von Juli bis November in luftiger Höhe am Birkenstamm zu finden. Er breitet sich mit bis zu 30cm dachartig horizontal aus, entwickelt eine Wölbung auf der Oberseite und ist auf der Unterseite flach. Mit zunehmendem Alter wird der anfangs weiche, weiße Fruchtkörper hart und braun. Der Pilz befällt ausschließlich geschwächte, oder tote Birken, baut die enthaltene Zellulose ab und bewirkt eine starke Braunfäule.
Da der Pilz viele positive Wirkungen auf den Körper hat, gilt er als Heil- und Vitalpilz. Selbst die über 5000 Jahre alte Gletschermumie Ötzi schien die vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten zu kennen, denn er trug zwei Birkenporlinge mit sich. Der Pilz ist zwar nicht giftig aber als Speisepilz ungenießbar. Zugeschrieben werden ihm vor allem folgende Wirkungen: entzündungshemmend, antioxidativ, antibakteriell, antibiotisch, antiviral, blutstillend und schmerzlindernd. Im medizinischen Bereich dient der Birkenporling in Scheiben geschnitten als blutstillende und schmerzlindernde Wundauflage, eine Teezubereitung hilft bei Magenbeschwerden und Sodbrennen. Der Tee ist aufgrund des bitteren Geschmacks allerdings gewöhnungsbedürftig.
Auch das Rohmaterial kann unter anderem zur Herstellung einer Messerscheide als Rostschutz, oder eines Abziehriemens für den Feinschliff von Messern verwendet werden. Eine breiige Masse mit zerkleinertem Pilzmaterial und Wasser kann zur Herstellung von einem nahezu weißen Papier dienen.
Diese Bücher und Internetseiten haben wir bei der Recherche verwendet: BLV Bestimmungsbuch – Pilze Ewald Gerhardt BLV Verlagsgesellschaft mbH, München ISBN 3-405-13401-3
Links:
https://de.wikipedia.org/wiki/Birkenporling
https://www.123pilzsuche.de/daten/details/Birkenporling.htm
http://www.verpilztes.de/Home/PilzCoach
Ingo W
Hallo!
Das obere und linke Bild zeigt den Zunderschwamm.
Der Birkenporling ist oberseits nie gezont und auch nie in voller Breite am Substrat befestigt.
Das rechte Bild passt. Einheitliche Farbe und Risse in der obersten Hutdeckschicht.
Janina Breutmann
Hallo Ingo Wagner,
vielen Dank für den Hinweis zu dem Artikel. Wir haben diesen umgehend korrigiert.
Viele Grüße vom Fuße des Hahnebergs!